Wärmeverluste



Lüftet man ganz konventionell durch Fenster oder Türen, entweicht in der kalten Jahreszeit mit der verbrauchten Luft auch immer die darin enthaltene Wärme. Derartige unnötige Heizenergieverluste lassen sich mit Wärmerückgewinnungs-Systemen vermeiden.



Luft besitzt in etwa die gleiche spezifische Wärmekapazität wie Ziegel oder Beton, jedoch ist die Masse der Raumluft gegenüber Bauteilen und Inhalten (Möbel) eines Raums wesentlich geringer, sodass die Luft über eine deutlich niedrigere Wärmekapazität verfügt. Wird nun die Luft schnell ausgetauscht – durch Stoßlüftung etwa – geht nur die in der Luft gespeicherte Wärmeenergie verloren; die in Bauteilen (Wände, Decken, schweres Mobiliar) gespeicherte bleibt hingegen weitgehend erhalten, da diese eine gewisse Zeit brauchen, um die Wärme abgeben zu können. Das heißt das eigentliche Ziel, der hygienische Luftaustausch, ist erreicht.



Bei langanhaltender Lüftung hingegen geben auch die Bauteile ihre Wärme an die Luft ab, die durch kalte Außenluft getauscht wird – das bedeutet meist einen eigentlich vermeidbar hohen Energieverlust, denn beim nächsten Aufheizvorgang müssen neben der ausgetauschten Raumluft auch die Bauteile wieder auf Raumtemperatur gebracht werden.



Ist eine solche Lüftung nicht ausreichend oder gar nicht möglich, entsteht Kondensation an kalten Bauteilen: Bei einfach verglasten Fenstern beschlägt sich die Scheibe als kälteste Oberfläche. Ersetzt man nun ein derartiges Fenster durch ein modernes, wärmegedämmtes Fenster, fungiert dann oftmals die Ecke der Außenwand (bei ungenügend gedämmten oder beheizten Gebäuden, insbesondere wenn Wärmebrücken vorliegen) oder die verputzte Fläche um den Fensterrahmen herum als kältester Punkt im Raum – Schimmelbildung an diesen Stellen ist die Folge.